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    Ingolf Hatz_Claudia Gruber

    Wie ist es eigentlich, zurzeit als Friseurin zu arbeiten?

    Im ersten Teil unserer Kolumne berichtet uns Claudia Gruber, die als Friseurin im mobilen Service unterwegs ist, wie sie die Pandemiezeit erlebt.

    „Nun versuche ich mal meine Erfahrung der letzten 9 Wochen in Worte zu fassen:

    Es ist März. Viele Menschen um mich herum sind total überrumpelt von der plötzlichen Situation, dass sich das asiatische Virus so schnell nach Europa ausbreitete und plötzlich in Deutschland vor unserer Haustür wartet….

    Wie erging es mir dabei?

    Im Regelfall bin ich selbst ein extremer Bauchmensch und reagiere erst mal panisch und ängstlich wenn es um die Gesundheit meiner Kinder, schlechte Nachrichten oder Krankheit geht.

    Doch diesmal ist es anders. Die Nachrichten über die immer näher rückende Pandemie sorgten dafür, dass ich Nächte lang wach gelegen bin und mich innerlich darauf vorbereiten konnte, sofern man das sagen kann.

    Wie bereitet man sich also auf etwas vor, was es –  zumindest zu meinen Lebzeiten – so noch nicht gegeben hat?

    Spätestens als uns im März die Bilder von den dramatischen Zuständen in Italien, mein geliebtes Urlaubsland, erreichten, war es mir klar:  Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es auch uns treffen wird.

    Ich mache mir sehr viele Sorgen und merke, dass ich mich jetzt in den unsicheren Zeiten auf das Wichtigste fokussieren muss:  die Gesundheit der Familie, die meinige und die eigene Existenz.

    Was passiert, wenn wir nicht mehr raus dürfen?

    Wie verdienen wir unser Geld um alles bezahlen zu können?

    Neben all diesen Fragen und die schlimmen Konsequenzen, die Corona mit sich bringt, versuche ich all dem auch etwas Positives abzugewinnen:

    Immerhin führt der „Lock-Down“ und die Zwangspause auch dazu, dass ich nach einem sehr turbulenten Jahr endlich zur Ruhe komme und durchschnaufen kann. Wer weiß, ob mich der Zwangsurlaub sogar vor einem drohenden Burnout bewahrte.

    Anfang Mai ist schließlich der Zwangsurlaub vorüber. Persönlich haben wir ihn ziemlich gut überstanden. Nun darf wieder gearbeitet werden und es herrscht ein Riesenbedarf, den wir natürlich gerecht werden möchten.

    Wie ist das Arbeiten unter den strengen Hygienevorschriften?

    Das Arbeiten selbst ist unter den vorgegebenen Rahmenbedingungen allerding überhaupt nicht entspannt. Die Hygienestandards sind ja bereits hoch in unserer Branche. Daher ist es auch normal, dass ich für jeden Kunden alle Werkzeuge saubermachen muss. Neu hinzu kommt, dass ich bei der Arbeit nun also einen Kittel trage, den ich wechseln muss bevor ich zum nächsten Haushalt fahre (mobiler Friseur).

    Als äußerst unangenehm entpuppt sich auch das ständige Händedesinfizieren, was zu einer wunden und trockenen Haut führt.

    Die Maske, die ich ständig tragen muss, macht die Haut darunter unrein und durch die geringere Luftzufuhr wird einem geradezu schwindelig.

    Auch der Kunde muss eine Maske tragen, was das Arbeiten nicht einfacher macht. Die Kundenmaske stört sowohl beim Schneiden als auch beim Färben, weil die Maskenbefestigung ständig im Weg ist.

    Eine Übersicht der zahlreichen Hygienevorschriften findest Du in unserem Artikel über das Hygienekonzept für Friseursalons.

    Und all die Mehrkosten durch Kittel, Umhänge, Desinfektion, Handschuhe, usw. will doch kein Kunde bezahlen. Es ist für mich außerdem nicht fair, alles auf den Kunden abzuwälzen. Schließlich kann hier keiner von uns was dafür und man sollte zusammen helfen.

    Im Großen und Ganzen funktioniert soweit alles „ganz okay“, lediglich daran gewöhnen möchte man sich nicht.

    Was mir besonders weh tut ist es, den Kunden nicht anlächeln zu können.

    Im Moment habe ich viele Neukunden, die unter diesen Umständen nicht gerne in den Salon gehen. Das kann ich auch total verstehen. Schließlich fühlt man sich nicht wie der Kunde, der König ist, sondern wie der Kunde den man nicht anfassen möchte, weil er vielleicht ein Infizierter ist. Unschön, aber auch aus der Sicht des Friseurs verständlich.

    Als Friseur begegnet man leider auch auf Unverständnis auf Seiten der Kunden. So kommt es durchaus vor, dass der Kunde sich einfach weigert, eine Maske zu tragen. Diese Situation ist im mobilen Service sehr viel schwieriger als in einem Salon, wo Dir Kollegen helfen können, den Kunden zum Gehen zu veranlassen.

    Mein Persönliches Fazit ist, dass es grundsätzlich schon funktioniert mit all diesen Vorgaben. Auch mit der Maske kann man sich irgendwie arrangieren. Nur dass ich mich nach jedem Kunden in ein neues Outfit shapen muss, kann ich nicht nachvollziehen und ist für mich überzogen.

    Tja, hoffen wir, dass alles bald ein Ende hat und wir den Kunden mit Handschlag und einem Grinsen (ohne es zu verdecken) begrüßen dürfen.”

    Bildnachweis

    Coverbild: Ingolf Hatz

    Comments

    • Juli 20, 2020
      reply

      Ich hoffe, die Koronakrankheit endet so schnell wie möglich. Ich arbeite im Friseur und habe immer noch Angst. Aufgrund dieses Vorfalls ist mein Konsens gebrochen

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