Das Leben als Friseurin in Zeiten von Corona – Teil 3
Wie ist es eigentlich, zurzeit als Friseurin zu arbeiten?
Im dritten Teil unserer Kolumne erzählt uns Stefani Miceli, welche Erfahrungen sie während der Pandemiezeit gemacht hat. Steffi arbeitet in einem großen Salon ohne Termine, schneidet nur Herren und macht kaum Pausen. Der Salon befindet sich in einem Einkaufszentrum mit vielen Angestellten.
„Hallo,
als es hieß, dass wir wieder loslegen dürfen haben wir uns alle sehr gefreut. Uns war aber allen klar, dass es da einige Hürden geben wird.
Die Vorbereitungen
Wir mussten einiges an Vorbereitungen treffen wie zum Beispiel das Bereitstellen von mehr Haarschneideumhängen und Desinfektionsmittel. Außerdem mussten Abteilungen im Salon geschaffen werden (da sich nicht so viele Personen im Salon aufhalten dürfen) und vieles mehr.
Geduldige Kunden nahmen Wartezeiten von 2-3 Stunden in Kauf
… und das größte Problem war, wie wir das mit den Kunden regeln, da wir ein großer Salon in einem kleinen Einkaufszentrum sind. Unsere Lösung war, dass wir Nummern verteilt haben und die Kunden dann draußen gewartet haben. Es hat sich aber dann doch als erst mal nicht so schlimm herauskristallisiert, weil die Kunden alle froh waren, wieder da sein zu dürfen. Sie haben die langen Wartezeiten mit großer Geduld hingenommen und die betrug schon mal 2-3 Stunden. Sie konnten ja den großen Aufwand, den wir nach jedem Kunden hatten von draußen gut beobachten.
Die Situation heute
Jetzt nach ein paar Wochen ist die Stimmung gekippt und die Kunden neigen oft zu schlechter Laune, weil es immer noch so lange Wartezeiten sind und die Preise so gestiegen sind. Der Umsatz ist natürlich auch nicht so wie früher. Vorher habe ich 4-6 Herren in der Stunde geschnitten, jetzt sind es 3-4 Herren (ich schneide nur Herren) und es fallen so Sachen wie Bart schneiden weg, da man diese Dienstleistung gerade nicht machen darf. Und jeder muss gewaschen werden. Vor den Pandemiezeiten sind viele Kunden bereits mit gewaschen Haaren in den Salon gekommen und wir konnten gleich loslegen.
Ich sehne mich nach dem Tag, wo ich meine Kunden wieder normal bedienen kann.
Ich finde trotzdem, dass bei uns alles top organisiert war. Allerdings finde ich es sehr schlimm, so zu arbeiten und insbesondere die Gesichtsmasken sind ein Störfaktor. Ich sehne mich nach dem Tag, wo ich meine Kunden wieder normal bedienen kann.“
Bildnachweis
Coverbild: Bild von Rudy and Peter Skitterians